Führung beginnt nicht bei deinem Team, sondern bei dir selbst. Jeden Tag triffst du Entscheidungen, setzt Prioritäten und gibst die Richtung vor. Doch hast du dich mal gefragt, ob du dich selbst genauso führst, wie du es von deinen Mitarbeitern erwartest? Wenn du in Meetings Klarheit forderst, aber in deinem eigenen Kopf Chaos herrscht, wird es schwer, andere zu leiten. Deine persönliche Entwicklung als Führungskraft ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.

Warum Selbstführung das Fundament guter Führung ist

Viele Unternehmen investieren in Führungskräfteentwicklung, doch oft wird ein entscheidender Punkt übersehen: Führung beginnt mit Selbstführung. Nur wer sich selbst steuern kann, kann auch andere souverän führen.

Selbstführung bedeutet, deine Werte, Ziele und Verhaltensweisen bewusst zu reflektieren und zu steuern. Es geht darum, deine eigene Produktivität, Energie und mentale Stärke aktiv zu managen. Dabei spielen Selbstdisziplin, emotionale Intelligenz und Resilienz eine zentrale Rolle.

Erkenne deine eigenen Muster

Jeder hat Verhaltensweisen, die ihn entweder nach vorne bringen oder ausbremsen. Identifiziere deine Muster: Wie gehst du mit Stress um? Wie triffst du Entscheidungen? In welchen Situationen verlierst du die Kontrolle über deine Emotionen? Sich selbst zu analysieren ist unbequem, aber essenziell.

Ein einfaches Beispiel aus meinem eigenen Leben: In den ersten Jahren als Unternehmer habe ich mich oft von operativen Aufgaben auffressen lassen. Ich dachte, sichtbar zu arbeiten und überall involviert zu sein, macht mich zu einem guten Leader. Die Wahrheit? Ich blockierte nicht nur mein eigenes Wachstum, sondern auch das meines Teams.

Klarheit über deine eigenen Werte und Ziele schaffen

Als Führungskraft setzt du Prioritäten – für dein Unternehmen, dein Team und dich selbst. Doch wenn du nicht genau weißt, was du wirklich willst, laufen deine Entscheidungen ins Leere. Klarheit ist entscheidend.

Setze dich aktiv mit deinen Werten auseinander: Was treibt dich an? Was ist dir langfristig wichtig? Welche Erwartungen hast du an dich selbst? Schreib diese Erkenntnisse auf und überprüfe regelmäßig, ob du im Einklang mit ihnen handelst.

Praktische Wege zur besseren Selbstführung

1. Entwickle eine Morgenroutine

Wie du in den Tag startest, bestimmt oft seinen gesamten Verlauf. Erfolgreiche Führungskräfte haben Strukturen, die ihnen helfen, sich zu fokussieren. Eine kurze Reflexion am Morgen, Bewegung oder Journaling können dir helfen, bewusster in den Tag zu gehen.

2. Reduziere Ablenkungen

Dauerhafte Erreichbarkeit ist die größte Falle moderner Führungskräfte. Dein Kalender ist voll, dein Postfach überquillt – doch bist du wirklich produktiv? Setze klare Grenzen für Ablenkungen. Nutze Techniken wie das Time-Blocking, um fokussiert zu arbeiten.

3. Lerne, Nein zu sagen

Jedes „Ja“ zu einer Zusatzaufgabe ist ein „Nein“ zu deinen eigentlichen Prioritäten. Stärke deine Selbstführung, indem du bewusst auswählst, worauf du deine Energie fokussierst. Nicht alles muss über deinen Schreibtisch laufen. Vertraue deinem Team und delegiere konsequent.

4. Reflektiere regelmäßig

Selbstführung ist ein kontinuierlicher Prozess. Plane bewusste Reflexionszeiten ein, um zu hinterfragen, wo du stehst und was du verbessern kannst. Ein einfacher Wochenrückblick mit drei Fragen reicht aus: Was lief gut? Was hätte besser laufen können? Was nehme ich mir für nächste Woche vor?

Der direkte Effekt auf dein Team

Führungskräfte strahlen ihre eigenen Muster auf ihr Team aus. Wenn du chaotisch bist, wird dein Team unsicher handeln. Wenn du Klarheit und Struktur vorlebst, übernehmen sie diese Haltung. Dein Umgang mit Stress, Zeit und Prioritäten zeigt, ob du das praktizierst, was du predigst.

Ein stark geführtes Team braucht einen starken Leader – doch deine Stärke beginnt nicht in der Organisation oder Strategie, sondern in dir selbst. Bereit, den ersten Schritt zu machen?