Warum es Zeit ist, weniger zu kümmern
Jeder kennt das Gefühl: Du versuchst, es allen recht zu machen – deinem Team, deinen Kunden, deiner Familie – und trotzdem bleibt am Ende des Tages diese Leere. Irgendwo auf dem Weg hast du aufgehört, dir selbst Priorität zu geben. Das Problem ist, dass dieser Zustand nicht nur deine eigene Lebensqualität mindert, sondern auch dein Wachstum als Führungspersönlichkeit hemmt.
Stell dir vor, wie es wäre, diesen Ballast loszuwerden. Die Wahrheit ist: Wenn du die ständige Sorge um Meinungen anderer minimierst, kannst du dich auf das konzentrieren, was wirklich zählt – strategisches Wachstum, Innovation und persönliche Entwicklung.
Schritt 1: Identifiziere, was wirklich wichtig ist
Alles beginnt mit Klarheit. Du kannst keine Energie sparen, wenn du nicht weißt, worauf du sie stattdessen richten sollst. Mach eine ehrliche Bestandsaufnahme: Was in deinem Leben und in deiner Arbeit hat tatsächlich Einfluss? Welche Aktivitäten oder Beziehungen tragen positiv zu deinem langfristigen Erfolg bei?
Ich erinnere mich an einen Moment vor ein paar Jahren, als ich im Tagesgeschäft eines meiner Startup-Projekte fast ertrunken bin. Ich hatte keine Richtung, fühlte mich ausgelaugt und war auf einem gefährlichen Weg in den Burnout. Es war erst, als ich Prioritäten neu gesetzt habe – sowohl geschäftlich als auch privat –, dass ich Raum für kreatives Wachstum schaffen konnte.
Praktischer Tipp:
Erstelle eine Liste mit Aktivitäten, die in deinen Aufgaben auftauchen. Frage dich bei jeder einzelnen: „Trägt das wirklich zu meinen Zielen bei, oder mache ich es nur aus Gewohnheit oder sozialem Druck?“ Streiche gnadenlos weg, was keine Rolle spielt.
Schritt 2: Meistere die Kunst des Delegierens
Viele Gründer und Führungskräfte bürden sich unnötig Verantwortung für Kleinigkeiten auf. Warum? Die Kontrolle nicht abgeben zu können ist oft der Grund. Aber hier kommt ein Gedanke, der mir die Augen geöffnet hat: Kontrolle bedeutet nicht Wachstum – Vertrauen hingegen schon.
Automatisierung und ein starkes Team sind deine besten Verbündeten. Was kannst du delegieren, automatisieren oder sogar komplett eliminieren? Sobald du dich auf die wirklich wichtigen Aufgaben konzentrieren kannst, wirst du schnell feststellen, wie rasant du dich und dein Unternehmen voranbringen kannst.
Praktischer Tipp:
Erstelle drei Spalten auf einem Blatt Papier oder in einem digitalen Dokument: „Ich mache gerne“, „Ich mache es, weil ich muss“, „Niemand muss es wirklich machen.“ Alles, was in die zweit- oder die dritte Kategorie fällt, delegierst oder eliminierst du.
Schritt 3: Sage „Nein“ – öfter und bewusster
Das Wort „Ja“ ist der stille Killer deiner Produktivität und Freiheit. Dabei merken viele nicht einmal, wie oft sie in unnötige Verpflichtungen hineinschlittern, nur weil sie Angst vor Ablehnung haben. Es hat mich Überwindung gekostet, das erste Mal „Nein“ zu einer verlockend klingenden Geschäftsgelegenheit zu sagen. Aber weißt du, was passiert ist? Sie ist am nächsten Tag zur nächsten Person weitergezogen und hat mich nicht im Geringsten beeinflusst.
„Nein“ zu sagen bedeutet, „Ja“ zu dir selbst und deinen Prioritäten zu sagen. Dein individueller Fokus wird dadurch um ein Vielfaches schärfer.
Praktischer Tipp:
Schaffe dir eine Standardantwort für neue Anfragen: „Danke für das Angebot, aber ich bin gerade vollständig mit meinen eigenen Prioritäten ausgelastet. Lass uns in ein paar Monaten erneut sprechen.“ Kein Drama, keine Schuldgefühle.
Schritt 4: Informiere dich, aber stürze dich nicht in den Meinungsstrudel
In Zeiten von Social Media und ständiger Online-Präsenz kommt oft der Gedanke auf, dass wir überall unsere Meinung abgeben oder uns an den Diskussionen anderer beteiligen müssen. Doch ein Großteil dieser Energie ist vergeudet. Und ehrlich: Wen interessieren diese Details in einem Jahr noch?
Dan Koe sagt dazu treffend, dass du dich darauf konzentrieren solltest, nur Inhalte und Meinungen aufzunehmen, die dein Wachstum fördern. Alles andere blockiert Raum für das Wesentliche.
Praktischer Tipp:
Setze dir eine Zeitgrenze für soziale Medien und Nachrichtenkonsum. 20 Minuten morgens oder abends reichen völlig aus, um informiert zu bleiben. Verbringe die zusätzliche Zeit stattdessen mit Büchern, Podcasts oder Kursen, die dich tatsächlich unterstützen.
Schritt 5: Akzeptiere, dass du nicht jedem gefallen wirst
Ständig mit dem Wunsch zu leben, gemocht zu werden, ist wie ein Sprint auf einem Laufband: Du bewegst dich, kommst aber nicht weiter. Akzeptiere, dass deine Handlungen und Entscheidungen nicht von allen gutgeheißen werden. Das ist vollkommen in Ordnung. Tatsächlich hat mir diese Akzeptanz ermöglicht, Entscheidungen zu treffen, die für mich und mein Team langfristig mehr Wert schaffen.
Die Unternehmenskultur veränderte sich, als ich begann, die Meinung der Unterstützer über die der Kritiker zu stellen. Denn darauf kommt es letztendlich an: Menschen, die mit dir wachsen wollen, statt dich zurückzuhalten.
Praktischer Tipp:
Notiere dir in regelmäßigen Abständen drei große Entscheidungen, die du getroffen hast, und analysiere: Sind sie im Einklang mit deinen Werten und Zielen? Wenn ja, spielt es keine Rolle, was andere darüber denken.
Schritt 6: Entwickle Resilienz und reflektiere regelmäßig
Weniger darauf zu achten, was andere denken, ist ein Prozess, kein Ziel. Du wirst immer wieder Momente haben, in denen Zweifel an dir nagen. Doch Resilienz bedeutet, nicht aufzugeben, sondern aus diesen Momenten zu lernen.
Einer meiner Routinen, die ich von erfolgreichen Unternehmern übernommen habe, ist das wöchentliche Reflektieren. Freitagabends nehme ich mir eine Stunde Zeit, um die Woche zu analysieren. Wo habe ich mich zu sehr von Meinungen beeinflussen lassen? Was hätte ich besser machen können? Und am wichtigsten: Was hat mich diese Woche vorangebracht?
Praktischer Tipp:
Führe ein einfaches Journal. Schreibe jeden Abend drei Dinge auf: 1) Worauf bist du heute stolz? 2) Was hättest du loslassen sollen? 3) Was freust du dich morgen zu tun oder zu erreichen?
Fazit: Mit der richtigen Balance wachsen
Der Weg zu mehr persönlicher Freiheit muss keine abrupten Schnitte oder radikale Veränderungen bedeuten. Es geht darum, deinen mentalen Raum Schritt für Schritt für die Dinge zu befreien, die wirklich Wirkung zeigen. Indem du weniger „gibst“ – ob Meinungen oder unnötige Verpflichtungen – schaffst du Platz für das, worauf es in Führung wirklich ankommt: Visionäre Entscheidungen, nachhaltige Strategien und vor allem persönliches Wachstum.
Lass also das unnötige Gerede hinter dir und fokussiere dich auf einen einzigen Gedanken: Wohin willst du wirklich? Alles, was dich davon abbringt, gehört nicht in deinen Alltag. Fang an, weniger zu geben. Und damit geht es dir und deinem Unternehmen besser.