Wie KI und Automatisierung Gründer aus der Chef-muss-alles-machen-Falle befreien

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In meiner Anfangszeit als Gründer, und vielleicht klingt das bekannt, habe ich so ziemlich alles gemacht: Rechnungen geschrieben, Marketingstrategien entworfen, Kundensupport geleistet, sogar Büromaterial bestellt. Es war ein ständiges Jonglieren. Meine To-Do-Liste schien ein Eigenleben zu führen. Je mehr ich erledigte, desto länger wurde sie. Im Rückblick sehe ich, dass ich in die typische Gründer-Falle getappt war: „Ich mache es lieber selbst – dann geht’s schneller.“

Doch die Wahrheit ist: Dieser Ansatz ist nicht nur ineffektiv, er bremst auch das Wachstum deines Unternehmens und führt irgendwann garantiert in den Burnout. Viele von uns, die ein Unternehmen aufgebaut haben, tragen wie eine Auszeichnung zur Schau, dass wir alles selbst machen – ohne zu erkennen, dass wir damit unser Geschäft in den Selbstzerstörungsmodus bringen.

Die Lösung? KI und Automatisierung. Mit den richtigen Tools und einem Strategiewechsel musste ich nicht mehr alles selbst machen – und du musst das auch nicht. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du KI und Automatisierung nutzen kannst, um dich aus dem Tagesgeschäft zu befreien und endlich auf strategischer Flughöhe zu agieren.

Warum die „Chef-muss-alles-machen“-Falle so gefährlich ist

Bevor wir auf die Technologien eingehen, lass uns kurz ein ehrliches Bild dieser Falle zeichnen. Viele Gründer und Führungskräfte halten sich für unentbehrlich. „Niemand kann das so gut wie ich“, „Ich kann es mir nicht leisten, Aufgaben abzugeben“, oder „Wenn ich loslasse, bricht alles zusammen“ – diese Überzeugungen halten uns in einem Strudel fest.

Das Problem? Du opferst nicht nur deine Zeit und Energie, sondern auch das Wachstumspotential deines Unternehmens. Denn während du dich mit Excel-Tabellen quälst, bleibt keine Energie mehr für das nächste große Projekt, für strategische Allianzen oder einfach mal ein wenig kreative Zeit zu experimentieren.

Glaub mir, ich kenne das nur zu gut. Mir wurde erst bewusst, wie groß mein blinder Fleck war, als ein Geschäftspartner zu mir sagte: „Jonah, du hängst deinen Wert zu sehr daran, beschäftigt zu sein.“ Ein Schlag in die Magengrube, aber er hatte recht.

Um aus dieser Sackgasse auszubrechen, brauchst du ein System, das dir Aufgaben abnimmt und dir die Freiheit gibt, dein Unternehmen von oben zu steuern. Hier kommen KI und Automatisierung ins Spiel.

Wie KI und Automatisierung dir Luft verschaffen

1. Produktivität ohne Mehrarbeit

Würde es dich überraschen, wenn ich dir sage, dass allein durch automatisierte Prozesse 40% deiner täglichen Arbeiten überflüssig werden können? Die Wahrheit ist: Viele Aufgaben in deinem Unternehmen – insbesondere sich wiederholende Tätigkeiten – könnten von Maschinen nicht nur schneller, sondern auch fehlerfreier erledigt werden.

Stell dir vor, du brauchst keine Stunden mehr in der Software zur Analyse deiner Finanzkennzahlen verbringen. Stattdessen liefert dir ein KI-Tool wie Xero automatisch Monatsprognosen, Optimierungsvorschläge und identifiziert kostspielige Ausreißer. Diese Verwaltungslast einfach wegzuautomatisieren, fühlt sich an wie ein Urlaubstag – jeden Tag.

2. 24/7-Erreichbarkeit ohne Überstunden

Viele Gründer scheuen die Einführung von KI, weil sie denken: „Das entmenschlicht mein Unternehmen.“ Doch das Gegenteil ist der Fall. KI kann dich in den Bereichen entlasten, die dich viel Zeit kosten, aber wenig Mehrwert bringen, sodass du mehr Raum für den Aufbau echter Kundenbeziehungen hast.

Ein Beispiel, das sich in meinem Unternehmen als extrem hilfreich erwiesen hat, ist der Einsatz eines virtuellen Assistenten wie ChatGPT Plus im Kundensupport. Ich erinnere mich an einen typischen Tag vor ein paar Jahren: 20 E-Mails, die alle „sofort“ beantwortet werden mussten, darunter fast identische Fragen zu unseren Dienstleistungen. Heute übernimmt ein KI-Assistent die ersten Antworten automatisch. Kunden bekommen also innerhalb von Sekunden die Info, die sie brauchen – und mein Team kann sich auf die komplexeren Anliegen konzentrieren.

3. Besser Entscheidungen treffen mit datengestützten Insights

Eine der faszinierendsten Stärken von KI ist ihre Fähigkeit, aus Daten Muster zu erkennen, die für uns unsichtbar bleiben. KI-gestützte Analytics-Tools wie Tableau oder Power BI bringen nicht nur riesige Datenmengen auf den Punkt, sondern machen dir auch Vorschläge – auf Basis früherer Trends und Wahrscheinlichkeiten.

In meinem ersten Geschäftsjahr habe ich unzählige „aus dem Bauch heraus“-Entscheidungen getroffen. Manche funktionierten, andere waren… naja, sagen wir mal: teuer. Mit KI kannst du die Ratespielchen vergessen. Du bekommst konkrete Handlungsempfehlungen, die deine Prozesse, deinen Vertrieb oder dein Marketing optimieren.

Ein Beispiel? Beim Launch eines Online-Produkts haben uns KI-Analysen gesagt, zu welchen Zeiten und Wochentagen unsere Zielgruppe am aktivsten ist. Das Ergebnis: 25% mehr Verkaufserlöse.

Jonah Jeschkeit

Business Consultant

Ich schreibe in meinem Blog über meinen Alltag, Insights und Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit meinen Kunden.